Nach den Ermittlungen der Karlsruher Kriminalpolizei hat das im Ortenaukreis wohnhafte Duo seit Juni 2009 von einer Durlacher Rentnerin mehrere zehntausend Euro ergaunert.
Dabei hatten sie der hoch betagten Frau in überzeugender Manier vorgegaukelt, dass sie dringend Geld benötigten, um im Ausland festgenommene Familienangehörige freizukaufen.
Nachdem die Betrüger zuletzt am vergangenen Freitag wieder einen erklecklichen Betrag an sich gebracht hatten, offenbarte sich die Geschädigte gegenüber einem Familienmitglied, das schließlich die Polizei auf den Plan rief.
Und schon am Wochenende meldete sich das Duo von neuem und bat "dringend" um weitere finanzielle Unterstützung. Die inzwischen vom Betrugsdezernat betreute Seniorin ging - diesmal allerdings nur zum Schein - auf die Bitten ein. Am vereinbarten Übergabeort, der Straßenbahn-Endhaltestelle in Durlach, waren so letztlich auch die Beamten zur Stelle und nahmen das überraschte Duo fest.
Ob die beiden bereits einschlägig bei der Polizei in Erscheinung getretenen Männer noch mehr auf dem Kerbholz haben, sollen die noch andauernden Ermittlungen klären.
Unterdessen stellt die Staatsanwaltschaft Karlsruhe gegen beide Beschuldigten Antrag auf Erlass eines Haftbefehls. Ihre Vorführung vor dem zuständigen Richter ist für Dienstagnachmittag vorgesehen.
Präventionstipps der Polizei:
Immer wieder geraten gerade ältere Mitbürger ins Visier von Straftätern. Dabei haben der "Glaswasser"- und der "Zetteltrick" (Diebstähle unter Legendenbildung an der Haustür und in der Wohnung) ebenso traurige Berühmtheit erlangt wie der betrügerische "Enkeltrick". Auch die im aktuellen Fall angewandte Masche ist speziell auf Senioren abgestimmt - Hilfsbereitschaft und Anstand haben bei der älteren Generation noch einen hohen Stellenwert und werden ein ums andere Mal schamlos ausgenutzt.
Doch lassen sich solche Straftaten leicht verhindern. Die Polizei rät: Seien Sie misstrauisch, lassen Sie vor allem keine Fremden in Ihre Wohnung und helfen Sie Verwandten erst, wenn Sie auch sicher sein können, dass es wirklich Ihre Angehörigen sind! Sollen Sie - wie im zugrunde liegenden Fall - Fremden helfen, ziehen Sie Ihre Verwandten zurate oder wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihre Polizei - die Ordnungshüter kommen im Zweifelsfall lieber einmal zu oft.
Weitere Tipps zur Verhinderung von Straftaten zum Nachteil älterer Menschen finden Sie in der kostenfrei bei jeder Polizeidienststelle erhältlichen Broschüre "Der goldene Herbst" oder im Internet (siehe Links).