„Wer den Rechtsextremisten entgegen wirken will, muss über ihre Erscheinungsformen Bescheid wissen“, betonte Martina Ottinger-Gaßebner vor kurzem, als sie Hausmeisterinnen und Hausmeister städtischer Schulen über Strategien und Methoden der rechtsextremistischen Szene informierte. In ihrem von Bürgerservice und Sicherheit (BuS) gemeinsam mit dem Schul- und Sportamt im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Karlsruhe zeigt Flagge gegen Rechts“ organisierten Vortrag ging die Soziologin vom Deutschen Jugendinstitut vor allem auf den neuen Typ des Rechtsextremismus ein.
Glatzen und Springerstiefel seien passé, als Erkennungszeichen dienten bestimmte Kleidermarken wie Lonsdale - obwohl sich der Hersteller ausdrücklich vom Rechtsextremismus abgrenzt und sogar antirassistische Projekte unterstützt. Vornehmlich tragen die neuen Rechtsextremisten, so Martina Ottinger-Gaßebner, die Lonsdale-Shirts unter einer geöffneten Jacke, so dass nach Abdecken der Anfangs- und Endbuchstaben nur „NS“ oder die auf die NSDAP hinweisenden Buchstaben „NSDA“ zu sehen sind. Als Code spielten mittlerweile auch Zahlen eine große Rolle. So stünden „18“ und „88“ für die Initialen Adolf Hitlers und den Hitlergruß. Und Musik mit fremdenfeindlichen und rassistischen Inhalten und Bezügen diene der rechtsextremistischen Szene als Strategie, um ihre Menschen verachtenden Botschaften zu transportieren und Nachwuchs zu gewinnen. In der dem Vortrag folgenden Diskussion zu Vorgehensweisen und Lösungsstrategien stellte Günther Röstel von BuS die besondere Bedeutung des frühen und genauen Hinsehens in den Mittelpunkt. „Es ist wichtig, die Grundsteine für eine rechtsextremistische Karriere frühzeitig zu erkennen“, betonte Röstel und forderte die Hausmeisterinnen und Hausmeister auf, entsprechende Beobachtungen den Schulleitungen zu melden.
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