Zu Hilfe eilende Bürger wurden angegriffen und verletzt, auch im Stadt- und Landkreis Karlsruhe.
Dem hierdurch entstehenden Gefühl der Verunsicherung begegnen der Karlsruher Verkehrsverbund, die Stadt und der Landkreis Karlsruhe, der "Förderverein Sicheres Karlsruhe" sowie das Polizeipräsidium Karlsruhe jetzt gemeinsam im Rahmen einer landesweiten Aktion: Eine mit dem Logo und den Tipps der "Aktion Tu Was" versehene Stadtbahn wurde am Donnerstagvormittag beim Halt "Konzerthaus" in Karlsruhe der Öffentlichkeit vorgestellt.
Der Zug wird in den kommenden Wochen und Monaten auf den Schienen im Bereich des KVV unterwegs sein und soll mit Tipps zum richtigen Helferverhalten soziale Kontrolle und Zivilcourage fördern und stärken helfen.
Die Aktion wendet sich ausdrücklich gegen "wegschauen, ignorieren und kneifen", wenn Gewalt im öffentlichen Raum stattfindet. Ihre Tipps sind denkbar einfach:
- Zeuge sein.
- Tätermerkmale einprägen.
- Andere zur Mithilfe auffordern.
- Hilfe unter Notruf 110 holen.
- Um die Opfer kümmern.
- Sich selbst nicht in Gefahr bringen.
"Wer diese Ratschläge beherzigt, kann helfen, ohne sich zu gefährden. Dabei leistet sie oder er einen überaus wertvollen Dienst am Nächsten und hilft der Polizei bei ihrer Arbeit. Der Lohn dafür ist nicht zuletzt ein stärkeres Sicherheitsgefühl - bei einem selbst, aber auch und gerade bei anderen", so der Ständige Vertreter der Polizeipräsidentin, Leitender Polizeidirektor Roland Lay.
Auch Regierungspräsidentin a.D. Gerlinde Hämmerle, begrüßt die Aktion. Die Vorsitzende des Fördervereins "Sicheres Karlsruhe e.V." verweist darauf, dass Zivilcourage schon seit geraumer Zeit einen hohen Stellenwert in der Kommunalen Kriminalprävention hat. "Dies wird nicht zuletzt mit der Veranstaltung "Der Förderverein sagt Danke" deutlich, bei der alljährlich Menschen aus der Region für ihren mutigen Einsatz geehrt werden", so Frau Hämmerle gegenüber den Medien.
"Wer den öffentlichen Nahverkehr in der Region nutzt, ist mit uns sicher unterwegs. Dennoch unterstützen wir die landesweite Polizei-Kampagne gemeinsam mit den Partnern in Stadt und Landkreis sehr gerne" begründet Dr. Walter Casazza, Geschäftsführer des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV), das große Engagement seines Hauses.
Möglich sind die beklebten Straßenbahnen nur durch Unternehmen, die die Kampagne im Rahmen des Programms Polizeiliche Kriminalprävention (ProPK) unterstützen: Die KWS Verkehrsmittelwerbung GmbH, eines der führenden Unternehmen für Werbung auf Verkehrsmitteln in Deutschland, hat für die ProPK-Kampagne Aktion "Tu Was!" des Landeskriminalamts Baden-Württemberg die Busse und Straßenbahnen in aufmerksamkeitsstarke Werbeträger verwandelt. "Sicherheit im öffentlichen Personennahverkehr liegt uns besonders am Herzen", sagt Mathias Wolfgang Keim, Geschäftsführer der KWS Verkehrsmittelwerbung GmbH. "Wir freuen uns, die "Aktion Tu Was!" des Landeskriminalamts durch die Bereitstellung von Kontakten, Know-how und persönlichen Einsatz unterstützen zu können und so einen Beitrag für ein intaktes Umfeld zu leisten, in dem sich die Bürger sicher fühlen und gerne aufhalten." Die Fahrzeuge werden zwischen sechs Monaten und zwei Jahren in zahlreichen Städten und Landkreisen Baden-Württembergs unterwegs sein und örtliche Initiativen für stärkere Zivilcourage unterstützen. Diese Unterstützung geht dabei weit über das hinaus, was vordergründig erkennbar ist. Denn sie beschränkt sich nicht nur auf die materielle Unterstützung. Die KWS Verkehrsmittelwerbung GmbH und die Verkehrsbetriebe tragen auch die entgangenen Einnahmen, die durch anderweitige Vermietung der Flächen hätten gewonnen werden können.