Durlach Hilft e.V. – „Wir führen das Projekt von Petra Stutz zu Ende“

Die fleißigen Helfer beim Beladen des Containers. Fotos: pm

Die fleißigen Helfer beim Beladen des Containers. Fotos: pm

Der LKW mit Hilfsgütern für die Flüchtlinge ist gestern auf die Fahrt zur Insel Lesbos gestartet! – Mitteilung des Vereins „Durlach Hilft“ vom 28. November 2017.

Mit großer Trauer musste unser inzwischen gegründeter Verein „Durlach Hilft e.V.“ am letzten Freitag von unserer Initiatorin Petra Stutz Abschied nehmen. Petra ist am 14. November 2017 an den Folgen ihrer schweren Erkrankung verstorben.

Sie war unser kreativer Kopf, unsere Powerfrau, die angepackt hat und ihre Ideen zur Unterstützung der in Griechenland gestrandeten Flüchtlinge gemeinsam mit uns Ehrenamtlichen mit viel Herzblut umgesetzt hat.

Seit Frühjahr 2016, als Petra Stutz unsere Initiative ins Leben rief, setzte sie sich unermüdlich dafür ein, wir sammelten Sach- und Geldspenden und führten den ersten Transport im Juli 2016 auf das griechische Festland durch. Das Camp Idomeni war gerade geräumt worden und viele Camps um Thessaloniki brauchten dringend Unterstützung! Petra wählte mit viel Sachverstand ein Camp in Alexandria aus – es war ein voller Erfolg. Wir arbeiteten im Camp mit und brachten die Spenden direkt da hin, wo sie dringend gebraucht wurden. Die Menschen und deren Schicksale, die wir kennenlernen durften, nahmen die Spenden mit großer Dankbarkeit entgegen – Kleidung für die Familien, Spielzeug für die Kinder aber auch Medikamente für die Ärzte im Camp. Nicht zuletzt unterstützten wir auch die griechische Tafel vor Ort mit Lebensmitteln und Toilettenartikel, denn auch sehr viele griechische Familien sind arm und auf die Tafel angewiesen.

Diese emotionalen Erlebnisse veranlassten Petra und uns Helfer, einen zweiten Transport zu organisieren. Die Rückschläge, die wir an den Weihnachtsfeiertagen 2016 hinnehmen mussten, als unser nahezu voll geladener Container in der Wertstoffstation total verwüstet wurde und dessen dreimalige Verlegung an andere Standorte, bremsten ihre und unsere Energie nicht – mit großem Engagement setzten wir unter ihrer motivierenden Leitung die Arbeit fort.

Ende März war alles neu sortiert und der Container dank unendlich vieler Spenden randvoll gefüllt. An dieser Stelle ein großes DANKESCHÖN allen Spendern von Sach- und Geldspenden, die auf unserer Homepage aufgeführt sind. Im April sollte es losgehen – aber leider wurde Petra Stutz zu diesem Zeitpunkt krank und verbrachte mehrere Monate im Krankenhaus.

Ihre große Hoffnung, im September wieder fit zu sein und den 2. Transport zu begleiten, erfüllte sich leider nicht. Noch zwei Wochen vor ihrem Tod hat sie mit ihrem Stellvertreter, Peter Arens, Details besprochen und die Organisation in unsere Hände gelegt. Sie selbst wollte natürlich noch die Pressearbeit übernehmen. Nun ist es leider anders gekommen ... liebe Petra, es ist uns Verpflichtung und Freude zugleich, Dein begonnenes Projekt auf jeden Fall zu Ende zu führen und zwar so schnell wie möglich, denn die Wintersachen werden dringend gebraucht.

Auch wenn es unser Spendenkonto derzeit fast nicht erlaubt, starteten wir am 27. November 2017 – unterstützt von 5 starken Männern – mit dem Beladen des LKW's, der sich nun auf die Reise nach Lesbos macht. Ca. 300 Kartons mit Kleidung, Schuhen und Speilsachen, Kinderwagen und Buggys, Medikamenten, Lebensmitteln, Schlafsäcken und Wärmeflaschen wurden verstaut. Überraschung: Herr Mross überbrachte eine Spende der Firma Bastians, die alle Feuerwehren ausstattet. Er übergab uns hydraulische Bergungsgeräte in bestem Zustand für die Feuerwehr in Mytilini, der Hauptstadt von Lesbos – natürlich mit Gebrauchsanweisungen in englischer Sprache – vielen, vielen DANK!

Peter Arens, Petras Stellvertreter im Vorstand des neu gegründeten Vereins und Ute Bertsch,die bisher rechte Hand von Petra, haben bei ihrer Flüchtlingsarbeit auf Lesbos in vielen Monaten Erfahrungen gesammelt, Verbindungen zu den Hilfsorganisationen aufgebaut, sind in ständiger Verbindung und wissen um den aktuellen Stand vor Ort und was gebraucht wird. Die Unterbringung der Flüchtlinge im Hot Spot Moria ist derzeit menschenunwürdig, die Menschen leben in Sommerzelten, haben keine Heizung, kein warmes Wasser, schlechte Verpflegung und leben im Schlamm, denn auch in Griechenland hat der Winter vor allem mit viel Regen begonnen. Und immer noch kommen jeden Tag mehrere Schlauchboote aus der Türkei auf Lesbos an ... Ute und Peter fliegen morgen nach Lesbos und werden vor Ort sein, wenn der LKW ankommt und bringen die Ladung direkt in das Warehouse des Camps Moria, wo alles schon sehnlichst erwartet wird!

Weitere Informationen

In Gedenken an Petra Stutz und ihr Projekt freuen wir uns über jede Geldspende, die uns den Transport möglich macht – DANKE!

Bankdaten:
Durlach Hilft e.V.
Volksbank Karlsruhe
IBAN: DE 36 6619 000000 1049 5636
Stichwort: Griechenlandtransport – Spendenbescheinigungen werden erstellt!

Kontaktdaten:peter.arens42(at)gmail.com, ute.bertsch(at)t-online.de