Polizei warnt vor Phishing – Web-Suchergebnis führt zu vermeintlicher Bankseite

Vermehrte Aktivitäten von angeblichen Microsoft-Support-Mitarbeitern. Foto: om

Vermehrte Aktivitäten von angeblichen Microsoft-Support-Mitarbeitern. Foto: om

Derzeit häufen sich Meldungen über Web-Suchergebnisse, deren Links nicht zur ursprünglich gewünschten Bank sondern zu Betrugsseiten führen – Ähnliches gilt auch für sogenannte Phishing-Mails. Auch Betrugsversuche durch falsche Bankmitarbeiter oder falsche Polizeibeamte ebben nicht ab.

Demnach haben verschiedene Kunden versucht über die Ergebnisse einer bekannten Suchmaschine die Webseite ihrer Bank aufzurufen. Über die gefundenen und weit oben gerankten „Werbe-Links“ gelangten sie stattdessen auf eine Phishing-Seite.

Auf dieser falschen Bank-Webseite wird eine Kontosperre mit inländischer Kontaktrufnummer dargestellt. Wird diese angewählt, gibt sich der Gesprächspartner als Bankmitarbeiter aus und verlangt Zugriff auf den Computer der Geschädigten. Dies erfolgt per Fernwartungssoftware. Ergänzend dazu kann es vorkommen, dass die Geschädigten unter einem Vorwand dazu angewiesen ein Foto von sich oder ihrem Personalausweis zu machen und den Zugriff auf das Onlinebanking zu gewähren.

Die Täter überweisen in der Folge hohe Geldbeträge auf ein Konto einer Kryptowährungsplattform, bei der zuvor mit den Daten der Geschädigten, sowie dem Foto/Ausweis, ein Konto angelegt wurde.

Die Täter erwerben dort Kryptowährungen und transferieren diese auf verschiedene andere Konten.

Tipps der Polizei

  • Geben Sie niemals Zugangsdaten per Telefon heraus
  • Gewähren Sie keinen fremden Personen Zugriff auf Ihren Computer über Fernwartungssoftware
  • Rufen Sie Webseiten immer über die Eingabe in der Adressleiste des Browsers auf und nicht über eine Eingabe in Suchmaschinen
  • Seien Sie misstrauisch und skeptisch, wenn es um ihr Geld geht
  • Insbesondere wenn Sie am Onlinebanking teilnehmen oder beim Onlinekauf ein scheinbares Schnäppchen machen können
  • Sollte ihnen im Rahmen des Onlinebankings etwas seltsam vorkommen, dann kontaktieren Sie Ihre Bank über die offiziellen Kontaktmöglichkeiten und melden sie das

Außerdem: Banken oder die Polizei rufen niemals an, um Geld zu erhalten

Nahezu täglich erreichen das Polizeipräsidium mehrere Anzeigen, nachdem falsche Polizeibeamte oder falsche Bankmitarbeiter durch Telefonanrufe erfundene Sachverhalte vortäuschen und meist Senioren um ihre Ersparnisse bringen wollen. Im gesamten Stadt- und Landkreis Karlsruhe waren allein am Donnerstag wieder etwa 15 solcher Anzeigen zu verzeichnen. Ein vielfach größeres Dunkelfeld ist hier zu vermuten.

Während die Angerufenen in den allermeisten Fällen argwöhnisch sind und die Betrugsabsicht erkennen, traf es am Donnerstagnachmittag (14. Oktober 2021) trotz aller Warnhinweise der Banken wie auch der Polizei eine 76 Jahre alte Frau aus Durlach mit einem Schaden von rund 40.000 Euro. Am Telefon gab sich eine unbekannte Frau als Mitarbeiterin einer Karlsruher Bank aus. Sie sprach von einem Sicherheitsproblem mit ihrem Online-Konto, das behoben werden müsse und setzte die 76-Jährige damit unter Druck. Unter diesem Eindruck verriet die Seniorin sowohl ihre IBAN als auch die Kartennummer und ermöglichte auch den Zugriff auf ihr Online-Banking-Konto.

Telefonisch gab das Opfer auch die für Überweisungen, auf ihr Handy übersandte jeweilige Transaktionsnummer preis. So konnten die Betrüger bei unglaublichen 32 Überweisungen zwischen 900 und 1.500 Euro insgesamt knapp 40.000 Euro erbeuten. Das Geld landet meist auf Konten von sogenannten Finanzagenten, von denen es umgehend ins Ausland auf nicht mehr nachvollziehbare Wege weiter überwiesen wird.

Um solchen Schaden zu vermeiden, gilt es eigentlich nur einen wichtigsten Grundsatz zu beachten: Banken oder die Polizei rufen niemals an, um Geld zu erhalten!

Auch wenn man am Telefon unter Druck gesetzt wird, kann ein Rückruf bei der Hausbank oder der Polizei unter 110 (und niemals unter der auf dem Telefon angezeigten Nummer) das eigene Vermögen oder das der Erben schützen.

Ergänzung der Redaktion

Auch sogenannte Phishing-Mails werden immer perfider, hier ein paar Besipiele der Durlacher.de-Redaktion.