Polizei geht Trickdiebbande ins Netz

Polizei Karlsruhe. Foto: cg

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Skrupellos Hilfsbedürftigkeit und Gutgläubigkeit älterer und behinderter Menschen in der Region gezielt ausgenutzt.

Nach mehrmonatigen kriminalpolizeilichen Ermittlungen wurden über die Staatsanwaltschaft Karlsruhe gegen eine neunköpfige Gruppierung mehrere Haft- und Durchsuchungsbeschlüsse wegen schweren Bandendiebstahls und Computerbetrugs erwirkt, die am Dienstag (25. Juni 2019) zeitgleich vollstreckt wurden. Bei der ermittelten Gruppierung handelt es sich um drei Männer und sechs Frauen im Alter zwischen 17 bis 50 Jahren, die im Verdacht stehen, skrupellos die Hilfsbedürftigkeit und Gutgläubigkeit älterer und behinderter Menschen gezielt ausgenutzt zu haben.

Trickdiebstahl in etwa 100 Fällen

Den dringend, vornehmlich weiblichen, Tatverdächtigen wird vorgeworfen, seit Anfang 2018 in etwa 100 Fällen Diebstähle im Karlsruher Stadt- und Landbereich begangen zu haben. Als angebliche Pflegedienstmitarbeiterinnen, als „alte Bekannte“, aber auch durch Vorspiegelung von Notlagen hätten sie das Vertrauen der Geschädigten erlangt und sich Zutritt zu deren Wohnungen verschafft. Während die Opfer in den meisten Fällen von einer Täterin abgelenkt wurden, suchte eine Mittäterin nach verwertbarem Diebesgut. Dabei wurden u.a. Bargeldbeträge, Schmuck und Armbanduhren sowie EC-Karten entwendet. In den Fällen, bei denen sie die PIN-Nummer vorfanden, wurden die entwendeten EC-Karten in der Folge von maskierten Beschuldigten an Geldautomaten eingesetzt. Der festgestellte Schaden aus den bisher bekannt gewordenen Taten liegt bei ca. 330.000 Euro. Bei der zeitgleichen Durchsuchung von insgesamt acht Wohnungen wurde eine Vielzahl an Beweismitteln, wie beschriebene und durch Überwachungskameras videografierte Täterbekleidung und vermutliches Diebesgut, darunter auch hochwertige Armbanduhren, Goldmünzen und ein Tresor mit Schmuck sowie Bargeld, aufgefunden und beschlagnahmt. Die erfolgreiche Dursuchungs- und Festnahmeaktion der rund 40 Polizeibeamten ist das Ergebnis langwieriger und akribischer Ermittlungen der Karlsruher Kriminalpolizei.

Die in Verdacht stehende Karlsruhe wohnhafte Gruppierung ging äußerst konspirativ vor, wobei erschwerend hinzukam, dass die begangenen Diebstähle oftmals erst mit Zeitverzug festgestellt wurden. Insgesamt sechs Haftbefehle gegen zwei Männer und vier Frauen wurden noch im Laufe des Dienstag in Vollzug gesetzt und die Beschuldigten in verschiedene Justizvollzugsanstalten eingeliefert. Die weiteren Ermittlungen dauern noch an.

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