Spielerisch zu mehr Wertschätzung für Lebensmittel

Bei der Auswahl und Beschaffung der passenden Beete bis hin zu begleitenden Unterrichtseinheiten wird die Kita unterstützt. Foto: cg

Bei der Auswahl und Beschaffung der passenden Beete bis hin zu begleitenden Unterrichtseinheiten wird die Kita unterstützt. Foto: cg

Spinat, Kresse, Kartoffeln, Feldsalat … – fragt man die Kinder der Kita Zwergenstübchen in Aue, was in ihren zahlreichen Hochbeeten wächst, merkt man schnell, dass hier echte kleine Experten am Werk sind.

Seit diesem Frühjahr lernen rund 60 Kinder im Hinterhof ihrer Kita alles Wichtige über verschiedene Gemüsesorten: von der Pflanzung und Pflege bis hin zum gemeinsamen Verabeiten und Essen. Mit Begeisterung wird in der Erde gewühlt, Samen eingebracht und behutsam gegossen. So wird landwirtschaftliches Wissen vermittelt und dabei für die kleinen Gärtner der natürliche Verlauf eines Ackerjahres erfahrbar.

Projekt „GemüseAckerdemie“

Das Projekt „GemüseAckerdemie“ begleitet in Karlsruhe erstmals Kindergartenkinder durch ein komplettes Gartenjahr und findet im Rahmen der Initiative „Grünes EnergieQuartier“ der Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) statt. Zu den Kooperationspartnern gehört der Verein „Ackerdemia“, der das praxisnahe Bildungsprogramm entwickelt hat, sowie die ZG Raffeisen, die einen Teil der Ackergerätschaften zur Verfügung stellt.

Ziel ist es, durch spielerisches und praktisches Erleben die Wertschätzung für Lebensmittel und das Bewusstsein für eine saisonale und regionale – und damit klimafreundliche Ernährung zu steigern. „Das Projekt soll zu einem nachhaltigen Lebensstil motivieren“, so Umweltbürgermeisterin Bettina Lisbach. Gerade pflanzliche Nahrung zu sich zu nehmen, sei im Vergleich zu Fleisch gut fürs Klima. Übrigens werden neben dem selbstgezüchteten Gemüse auch Äpfel und Kirschen auf dem Kita-Gelände in der Tiroler Straße geerntet. Von der Hand direkt in den Mund oder gemeinsam als Nachmittagssnack: die Kinder erhalten einen direkten Bezug zu Lebensmitteln. Und was man selbst mit Hingabe großgezogen hat, schmeckt auch gleich viel besser. Kollektive Antwort beim Gießen der Kohlrabi-Setzlinge: „Ja, schmeckt super!“

Dabei setzt die Kita-Leitung und die KEK auf Freiwilligkeit. Einmal pro Woche wird sich zur Ackerstunde getroffen. Es steht den Kindern frei, ob sie mitmachen wollen. „Es gibt keine festen Gruppen, Spaß und Freude stehen im Vordergrund“, so KEK-Projektleiterin Julia Hochschild. Vorerst sei das Projekt auf ein Jahr begrenzt, eine Verlängerung aber bis 2021 möglich. Im kommenden Ackerjahr soll das Projekt auf weitere Kitas und Schulen innerhalb der Quartiere ausgeweitet werden.

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Projekt „Grünes EnergieQuartier“

In den Grünen EnergieQuartieren möchte die KEK mit vielfältigen Maßnahmen zum Mitmachen für verschiedene Altersklassen in den Bereichen Ernährung, Konsum, Mobilität und Haushalt gemeinsam mit den Bürgern neue Impulse beim Klimaschutz setzen. Das Vorhaben knüpft an die Initiative „Karlsruher EnergieQuartiere“ in Knielingen, Wettersbach sowie Durlach-Aue an. Ziel des von der EU geförderten Projekts ist es, die Bevölkerung der Modellregionen für einen nachhaltigen und klimafreundlichen Lebensstil zu begeistern. Gefördert wird das Projekt von dem europäischen Fond für Regionale Entwicklung (EFRE) und wird durch das Programm „Klimaschutz mit System“ vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg begleitet.

Anmerkung zur Parteienwerbung

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